Respekt für die kreative und entschlossene Reaktion der Crivitzer innerhalb der letzten 48 h.
Als Papa von zwei in Crivitz geborenen Kindern und als Mitglied des Ausschusses für Jugend, Soziales und Kultur der Gemeinde Pinnow (bei Schwerin) weiß ich, dass die geplante Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe im Mediclin Krankenhaus Am Crivitzer See ist nicht nur ein Verlust für Crivitz sondern für die ganze Region ist.
Es ist alles andere als ein Zeichen für Familienfreundlichkeit und Zukunftsorientierung für die Region, für Westmecklenburg und für ganz Mecklenburg-Vorpommern.
Da keine Detail- und Hintergrundinformationen vorliegen, ist es nicht möglich, über diese allgemeine Einschätzung hinaus, den Sachverhalt vernünftig und sachlich zu bewerten. Womit ich bei dem Punkt bin, den ich bewerten kann und für den absolut kein Verständnis habe. Die Entscheidung wurde ohne Einbeziehung der kommunalen Ebene getroffen. Diese Menschen, die tagtäglich mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit Demokratie praktisch leben, wurden nicht einmal im Vorfeld informiert. Es fehlt jedes Maß an Respekt und Wertschätzung. Noch schlimmer: es ist Wasser auf die Mühlen derer, die unsere Demokratie in Frage stellen.
Update 10.12.2019
Mit Blick auf die geplante Schließung der Geburtenstation in Crivitz hat der Ausschuss für Jugend, Soziales und Kultur der Gemeinde Pinnow in seiner heutigen Sitzung einstimmig folgenden Beschluss gefasst:
„Die geplante Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe im Mediclin Krankenhaus Am Crivitzer See bedeutet einen Verlust medizinischer Infrastruktur für die Gemeinde Pinnow. Die Entscheidung ist alles andere als ein Zeichen für Familienfreundlichkeit und Zukunftsorientierung für die Region, für Westmecklenburg und für ganz Mecklenburg-Vorpommern.
Der Ausschuss für Jugend, Soziales und Kultur der Gemeinde Pinnow fordert den Gesundheitsminister des Landes Mecklenburg-Voprommern, den Landrat des Landkreis Ludwigslust-Parchim, die Mediclin AG sowie alle sonstigen Entscheidungsträger auf, die Schließung auszusetzen und unter Einbeziehung der kommunalen Ebene der Region die Entscheidung zu überprüfen und tragfähige Konzepte für den Erhalt der Gynäkologie und Geburtshilfe im Mediclin Krankenhaus Am Crivitzer See zu erarbeiten und umzusetzen.“